Im September 2023 veröffentlichte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) seinen jährlichen Bericht zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschland. Der Bericht zeichnet ein besorgniserregendes Bild der aktuellen Bedrohungslage im Cyberraum.

Zunahme von Schadprogramm-Varianten

Täglich werden durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten entdeckt, was einem Anstieg von 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Besonders betroffen sind dabei 64-Bit-Varianten von Windows sowie Android-Geräte.

Ransomware als dominierende Bedrohung

Ransomware-Angriffe bleiben eine der größten Herausforderungen. Die Zahl der Opfer von Datenleaks nach solchen Angriffen ist weiter gestiegen. Positiv zu vermerken ist jedoch, dass der Anteil der Ransomware-Opfer, die Lösegeld bezahlen, gesunken ist. Dies wird auf verbesserte Sicherungskopien (Back-ups) und erhöhte Resilienz der betroffenen Organisationen zurückgeführt.

Steigende Bedrohung durch Cyberspionage und Desinformation

Neben Ransomware nehmen auch Bedrohungen durch Cyberspionage und Desinformation zu. Diese gefährden nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Demokratie. Das BSI betont die Notwendigkeit, die Resilienz gegenüber solchen Bedrohungen weiter zu erhöhen.

Empfehlungen des BSI

Das BSI ruft Unternehmen und Institutionen dazu auf, ihre IT-Sicherheitsmaßnahmen zu verstärken. Dazu gehören unter anderem die Implementierung von Multi-Faktor-Authentifizierung, regelmäßige Updates und Back-ups sowie Sensibilisierungsschulungen für Mitarbeitende. Zudem wird die schnelle Umsetzung der NIS-2-Richtlinie in nationales Recht als entscheidend angesehen, um die Cybersicherheit in Deutschland zu stärken.

Fazit

Die IT-Bedrohungslage in Deutschland bleibt angespannt und besorgniserregend. Dennoch zeigen die Maßnahmen zur Erhöhung der Resilienz Wirkung. Es ist unerlässlich, dass alle Akteure – Staat, Wirtschaft und Gesellschaft – weiterhin gemeinsam an der Stärkung der Cybersicherheit arbeiten.